Let’s Teach Dance! Danse Suisse lanciert Präventationskampagne

Darf ich Schüler:innen beim Korrigieren noch anfassen? Wie erziele ich Fortschritte bei Tänzer:innen, ganz ohne Drill?
 
Diesen und weiteren Fragen widmet sich die neue Präventionskampagne von Danse Suisse, Berufsverband für Tanz, die am 24. März 2024 in Bern lanciert wird. Die Weiterbildungsseminare in Zusammenarbeit mit Angela Pickard, Professorin für Tanzpädagogik an der Universität Canterbury (UK), richten sich an Tanzpädagog:innen und dienen zum Schutz und zur Prävention von Schüler:innen und Lehrpersonen.
 
Laura Jaeggi, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle bei Danse Suisse und selber Tanzpädagogin, hat uns die Kampagne in einem persönlichen Gespräch vorgestellt. Sie basiert auf dem von Danse Suisse entworfenen Code of Conduct (Deutsch: Verhaltenskodex):
 
  1. Der Code of Conduct zielt darauf ab, ein sicheres pädagogisches Umfeld für den Tanz zu schaffen, in dem die körperliche und geistige Gesundheit der Schüler:innen geschützt wird.
  2. Die Lehrpersonen tragen ebenso wie die Schüler:innen und ihre Eltern eine Verantwortung. Für alle Parteien enthält der Verhaltenskodex Leitlinien für ein angemessenes Verhalten.
  3. Mit Beachtung dieser Leitlinien tragen die Lehrpersonen nicht nur zum Schutz ihrer Schüler:innen bei, sondern schützen auch sich selbst vor möglichen Vorwürfen.
  4. Der Verhaltenskodex ermöglicht es Schüler:innen und Eltern zudem, sich auf einen objektiven und unparteiischen Bezugspunkt zu stützen. Er dient auch als Orientierungshilfe für Vertrauenspersonen, Behörden und die Öffentlichkeit.
Wir begrüssen diese Präventationsarbeit und konnten Kathleen McNurney, der Präsidentin von Danse Suisse, ein paar Fragen stellen. Kathleen McNurney blickt auf eine lange internationale Tanzkarriere zurück. Sie war viele Jahre als Ballettmeisterin, Tanzpädagogin und choreographische Assistentin in verschiedenen europäischen und schweizerischen Tanzkompanien tätig. Von 2009 bis 2021 führte sie die künstlerische Leitung der Kompanie «Tanz Luzerner Theater» und wurde 2021 zur Präsidentin von Danse Suisse gewählt.
 

Kathleen McNurney, Präsidentin von Danse Suisse (Bild zvg)

Was hat Danse Suisse dazu veranlasst, diese schweizweite Präventionskampagne ins Leben zu rufen?

[Kathleen McNurney] Im Mai 2021 hat Danse Suisse die erste Ausgabe eines Verhaltenskodexes für die Mitglieder unseres Berufsregister für Tanzlehrpersonen herausgegeben. Dieses Register wurde eingerichtet, weil es in der Schweiz kein obligatorisches Tanzdiplom gibt. Die Aufnahme in das Register ist eine Anerkennung der beruflichen Kompetenz und Qualität, die praktisch einem Diplom entspricht. Von den registrierten Lehrpersonen wird erwartet, dass sie sich verpflichten, den Danse Suisse Code of Conduct für den Tanzunterricht einzuhalten.

Was ist Ihre persönliche Motivation dahinter?

Als Tanzpädagogin weiss ich, welche Herausforderungen es heute gibt, ein korrektes und gesundes Training und vor allem ein motivierendes und faires Umfeld zu schaffen. Wir alle brauchen diese Richtlinien und Guidelines. Dieses Seminar zielt darauf ab, mit den Teilnehmenden zu diskutieren und anhand klarer Fallbeispiele die Theorie in die Praxis herunterzubrechen.

Was erhoffen Sie sich von der Kampagne?
 
Diese Workshops sollen nicht nur Schüler:innen und Lehrpersonen schützen, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Tanzwelt, in Danse Suisse und in jede einzelne Lehrperson stärken. Wir hoffen auch, dass wir den Lehrpersonen durch das Angebot solcher Workshops genau das ermöglichen, die Möglichkeit zur Vernetzung, zum Austausch von Best Practices und zur Förderung der beruflichen Entwicklung. 
 

Am Sonntag 24. März 2024 von 11 bis 16 Uhr findet das erste Seminar in den Vidmarhallen statt. Nach dem Seminar können Kursteilnehmende in Bern um 18 Uhr zu einem Spezialpreis von 15.- die Vorstellung «Virginia’s House» von Bühnen Bern besuchen (Anmeldung bis 12. März).

Kaffee & Kuchen werden vom Ballett Shop Bern offeriert.

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